Das Leben der Cembalistin Silvia Kind entblätterte sich für den 1941 in Berlin geborenen Autor erst im Pensionsalter. Doch sein Denken und Fühlen setzte in der frühen Nachkriegszeit ein, eine Zeit, in der die Musikerin ihr Berufsleben als Professorin in Berlin fortsetzte: Spielplätze waren für ihn Ruinen, aufgegebene Flakstellungen und abgeschossene Flugzeuge. Sein Berufsweg war dann ruhiger: Laborantenlehre, Abendschule mit Abitur, Chemiestudium mit Promotion. Und seit 1961 ein immer wieder aufflammendes Interesse für Gottfried Benn. Die andere Leidenschaft gilt dem Bergsteigen. Nach Ende seiner Lehrtätigkeit an der Universität Münster begann er schließlich Benns Leben zu durchforsten; Antrieb war des Dichters Bemerkung: keiner könne aus seinem Leben etwas erzählen. Nun liegt eine Episode seines Lebens vor dem Leser. Ihr Thema: der Nihilist Benn und die 20 Jahre jüngere lebensfrohe Schweizerin in unseliger und schwieriger Zeit.